Mittwoch, 12. November 2008

Gschicht`n aus Cochabamba, RBD-Konzert und Sorata-Ausflug

Hallo Muenchen,

wie immer nach einer laengeren Funkstille, bin ich hier wieder mit den wichtigesten News aus Bolivien, und zwar in aller Fuelle und Ausfuehrlichkeit.
Zuerst mal Etwas zu unserer Gruppenfahrt nach Cochabamba, welche jetzt mittlerweile auch schon wieder fast 4 Wochen her ist. Und mal sehn, an was ich mich da jetzt noch so erinnern kann, mein Gedaechtnis ist naemlich auch nicht mehr das, was es einmal war, das mag wohl v.a. an der Hoehe liegen, da fehlt Einem manchmal wirklich der Sauerstoff zum denken.
Also Cochabamba, oder einfach nur "Cocha", wie die Bolivianer es nennen, ist eine andere bolivianische "Grossstadt", welche eine ca. achtstuendige Busfahrt von der Metropole La Paz entfernt liegt. Der bedeutende Unterschied zur Andenmetropole La Paz ist jedoch, dass Cocha deutlich tiefer gelegen ist, im "Vorandenland" koennte man fast schon sagen, somit ist das Klima auch deutlich waermer und die Menschen sind auch irgendwie anders drauf. Das wohl Beruehmteste an Cochabamba ist sein Essen, ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so Viel gegessen wie an jenem Abend in Cocha; ich war so voll, dass ich spaeter in der Disko kaum mehr stehen, geschweige denn mich noch in irgendeiner Weise bewegen konnte, und voll war ich wirklich nur vom Essen ;) Des Weiteren befindet sich in Cocha die groesste Christus-Statue Suedamerikas, sogar noch groesser als die - jedoch bei weitem bekanntere - in Río de Janeiro. Die Statue befindet sich auf einem Berg, dessen Besteigung aber lange nicht so schwer viel wie das taegliche Auf und Ab hier in La Paz, du hast in Cocha einfach die Luft zum Atmen, welche dir hier in La Paz fehlt. Was auch anders ist, ist die Mentalitaet der Bevoelkerung von Cocha, was mir v.a. bzgl. der Frauen aufgefallen ist. Abgesehen davon, dass die "Cochabambinas" anders aussehen als die "Paceñas" - die Frauen aus Cocha sind einfach, wie man sich richtige Latinas so vorstellt, die Paceñas sehen eher irgendwie indianisch-andenmaessig aus, "Pocahontas" sagen wir manchmal dazu, was aber keinesfalls heissen soll, dass nicht auch dieser Typ Frau eine unglaubliche Schoenheit besitzen kann -, jedenfalls abgesehen von dieser aeusserlichen Verschiedenheit, sind die Cochabambinas irgendwie offener, aufgeschlossener, dynamischer in ihrem Lifestyle, ich weiss nicht wie ich es ausdruecken soll, aber irgendwie einfach latina-maessiger. Nicht selten kam es vor, dass sie vor uns auf der Strasse leicht bekleidet getanzt haben, uns angeredet haben, ein unglaublicher Scham einfach, eine Aura, unbeschreiblich.

Cochabamba hat ein wunderschoenes Stadtzentrum mit einem riesigen Markt, auf dem es so gut wie Alles gibt, einen langen Prado (vgl. Fussgaengerzone) mit Palmen, vielen Restaurants und schoenen Strassencafés, einen riesigen Brunnen usw., aber nur ein 10- minuetiger Fussmarsch von jenem Zentrum aus, und du befindest dich mitten in den typischen Favelas Suedamerikas, Nichts mehr von Palmen, Brunnen, staedtischer Individualitaet und schoener Luxus-Pracht, nein, hier herrscht pure Armut und sonst gar Nichts. Und die Armut ist dort noch auffaelliger als hier in La Paz, da das Stadtbild eben so ambivalent ist. Es gibt Bettler ueber Bettler, Kinder, die mit 5 Jahren zu stehlen anfangen und am Strassenrand liegen Menschen ueber Menschen, bei denen man nicht weiss, ob sie tot sind, ihre letzten Atemzuege tun, oder einfach nur besoffen oder vom staendigen Kleber-Schnueffeln betaeubt sind.


Aber im Grossen und Ganzen war es ein sehr gelungener Gruppenausflug nach Cochabamba, zumal auch noch ein guter bolivianischer Freund meinerseits "Neco" dabei war, der uns die Stadt zeigte und uns zu den "heissesten" Brennpunkten fuehrte; wir hatten auf Jedenfall ne Menge Spass zusammen und mal wieder die Gelegenheit zum 'Durchatmen'.

Hier die visuelle Veranschaulichung:



Die Klapse macht Ausflug


Der Jesus von Cochabamba



Wisin & Fidel vor der Jesusstatue


Neco, Yo y el Resto - En la Cumbre


Waer das nicht ein Cover fuer das neue Sebito-Album?!


Der Scheich von Cochabamba und seine Knechte (im Hintergrund)


"La Cocha Linda": Der Brunnen am Prado



Die schoenen Seiten der Stadt


Punkt 2: RBD-Konzert. Die meisten Leute, denen ich erzaehlte, ich wuerde zum RBD-Konzert gehen, schauten mich nur unglaeubig an, bevor sie dann meinten "Bist du jetzt endgueltig schwul geworden?" Andere simulierten, wie sie sich den Zeigefinger ganz tief in den Rachen stecken, und meinten dann "¡Qué Asco!" (dt. "Wie Ekelhaft"). Nein, die Sache ist einfach die, RBD oder urspruenglich "ReBelDe" ist eine mexikanische Rock-Pop-Band, vllt. mit Brosis oder den No Angels vergleichbar, die sich gerade auf ihrer Abschiedstourne befindet, da naemlich der homosexuelle Frontman der Gruppe "Giovanni" die Band verlaesst, da er zu seinem Lebensgefaehrten nach Kanada ziehen will (oder so). Ich persoenlich war eigentlich nur auf dem Konzert, da ich einige Reggaeton-Remixes der Gruppe kannte - welche dann aber dummerweise eh nicht gespielt wurden, da man die Rechte an Luny Tunes leider nicht erwerben konnte, Schade, Schade... - jedenfalls nicht, weil ich wie die vielen 13-jaehrigen Maedchen vorne in der ersten Reihe stand und kreischte, und hierbei muss man sagen, dass der Frauenanteil unter den Zuschauern deutlich ueberwog. Und das Traenenmeer bei den Maedchen war unglaublich; schon nach einer halben Stunde, nachdem Giovanni den Zuschauern euforisch zurief "RBD wird nie zu Ende gehen, es wird immer in euren Herzen weiterleben..." mussten die ersten ohnmaechtig gewordenen Fanatics von der Ambulanz vom Campus getragen werden... ja ja, da kam fast schon "Take That" - Fieber auf. Aber keine Angst, ich bin noch ohne groesseren geistigen Schaden davongekommen und auch immernoch Hetero.
Hier ein Foto vom Konzert im Hernando Siles Stadium, die Abend - Atmosphaere war trotz Allem hammer:




So, da wir das jetzt auch klargestellt haben, moechte ich nun zu meinem letzten Punkt kommen, naemlich zu unserem kleinen Wochenendausflug ueber Allerheiligen nach Sorata, etwa 4 Stunden im Bus von La Paz entfernt, nordoestlich vom Titicacasee gelegen. Das kleine idyllische, aber sehr turistische Dorf liegt auf ca. 2600 Meter Hoehe - also gute 400 Meter tiefer als La Paz - in einem gruenen Andental, rundrum die teils schneebedeckten und in den Wolken versinkenden Berge, so wie u.a. der beruechtigte Illiampu. Das Besondere an Sorata ist nich die Stadt an sich, welche gerade einmal aus einem Dorfplatz, einem Friedhof, einer Tanzbar und etlichen Restaurants und Hotels besteht, sondern eher die Natur drum herum. Das feucht-tropische Klima erlaubt eine einzigartige Vegetation und die hohen Berge im Umkreis scheinen einen fast zu erdruecken, oder besser gesagt, man fuehlt sich verloren im Nichts. Die Menschen dort, hauptsaechlich Bauern (abgesehen von den hunderten von Turisten, die zur Sommerfrische aus La Paz kommen) sind ruhig, die Stimmung ist entspannt... das perfekte Oertchen also, um einfach mal vom Arbeitsalltag abzuschalten. Doch nicht nur die Landschaft ist berauschend, sondern auch die Leute, denen wir auf unserer kleinen Reise begegnet sind waren es, oder sollte man eher sagen berauscht ?!) Nein, also los ging es schon mit dem Spass bei unserer Abfahrt hier von La Paz: Unser Busfahrer, ein recht junger Bolivianer mit Schnurrbart, sah uns ganz unglaeubig an, als wir ihm eroeffneten vorne zu zweit (Fidel und Ich) auf dem Beifahrersitz seines Minibusses zu sitzen, zumal wir die beiden groessten Menschen darin waren und ein Sitz schon fuer 2 Beine dieser giraffenartigen Laenge kaum ausreicht, wie denn dann erst fuer 4 ??? Doch mit viel Reggaeton und zwei Maedels, die wir im Bus kennenlernten und dann auch Nachts auf dem Friedhof wiedersahen, liess sich die Busfahrt ganz gut aushalten, sagen wir mal so: Wir haben´s ueberlebt. Viele von euch sind bei dem Wort "Friedhof" gerade sicher stutzig geworden. Was macht man als normalsterblicher Mensch Nachts auf einem Friedhof in Bolivien? Ich will es sogleich verraten. Wie ich vorher schon erwaehnt habe, war jenes Wochenende, an dem wir in Sorata waren, das Wochenende von Allerheiligen und da ist es hier in Bolivien Brauch, mit den Toten zusammen ein riesiges Fest zu feiern, und das natuerlich auf dem Friedhof. Man hatte mir zwar mehrmals ausdruecklich empfohlen, dass ich zu diesem aussergewoehnlichen Event keinesfalls gehen sollte, aber das machte mich natuerlich nur noch viel neugieriger und so stieg ich um 12 Uhr Nachts zusammen mit jener Freundin aus dem Minibus die Treppen zum Friedhof von Sorata hinauf, und dort sah ich, was ich besser nicht gesehen haben sollte: Der Geruch von Alkohol so stark, dass er mich fast schon am grosssen Eingangstor erstickte, danach war es nicht gerade leicht mir den Weg durch die Alkoholleichen - Frauen und Maenner jeden Alters -, welche leblos am Boden lagen, hin zum Hauptplatz zu bahnen. Dort offenbarte sich mir dann ein schon fast schaudriges Spektakel; die besoffenen Bauern, wie sie zusammen mit ihren Cholitas (dt. bolivianische Bauersfrauen) zwischen Feuerstellen, Muellhaufen, Schlamm und den Graebern der Verstorbenen zu lauter bolivianischer Volksmusik tanzen; Cholitas, die zu besoffen waren, fielen beim tanzen einfach um und blieben ebenfalls leblos einfach im Dreck liegen. Ein fast schon daemonisches Spektakel und ich weiss auch nicht, ob das so ganz im Sinne der Toten ist, aber nun gut, ich will bolivianische Traditionen nicht in Frage stellen. Danach wollte ich ganz schnell nur noch zurueck in mein Hotel. Ich schlief zusammen mit Fidel nicht in einem normalen Hotelzimmer, sondern in einer Art Abstellraum im Keller der Anlage - alle Gaestezimmer in ganz Sorata waren zum Zeitpunkt unserer Ankunft schon besetzt, so, dass wir eigentlich noch Glueck hatten und wir mussten nichtmal fuer die Uebernachtung bezahlen. Dafuer eroeffnete uns unser Freund der Hotelbesitzer Don Carlos vor dem schlafen gehen noch, dass er ein perverser Spanner ist, der Nachts die Leute durch ihre Zimmerfenster beobachtet und deshalb das Hotel nicht nur wegen seiner guten Aussicht auf die Berge "Hotel Mirador" hiesse... nun, auch solche Leute sollte man kennen. Am naechsten Tag, noch etwas verwirrt von all den Erlebnissen vom Vortag, und nach einem guten Fruehstueck machten Fidel und ich uns auf den Weg - zu Fuss - zu den "Cuevas de San Pedro" -ausserhalb von Sorata-, einer der groessten Tropfsteinhoehlen ganz Suedamerikas und nach vierstuendiger Wanderung kamen wir verdurstet und vertrocknet, da wir an ein Getraenk nicht gedacht haben, bei der Hoehle an, wo es dann Gottseidank eine kleine Bar gab, die wir leertranken. Die Hoehle an sich ist bombastisch. Erst bist du noch Draussen unter tropischer Sonne und an einem Ort, der dir an sich schon so unwirklich paradiesisch vorkommt, und dann trittst du ein in tiefes Gestein und betrittst eine dunkle Hoehle von riesigem Ausmasse, sogar ein See befand sich da mitten im Berg; der Ort erinnerte mich ein wenig an den Film "Reise zum Mittelpunkt der Erde". Nach Austritt aus der Hoehle blieb uns noch eine halbe Stunde fuer den Weg zurueck nach Sorata, wo der Bus nach La Paz schon auf uns wartete: Wie ein Wunder konnten wir ein Taxi mitten in der Wildnis aufgabeln. Im letzten Moment kamen wir an in Sorata und bei unserem Bus, der uns zurueck nach La Paz brachte. Ich schlief diesmal die ganze Busfahrt. Zurueck in La Paz fiel ich totmuede ins Bett mich gar freuend, dass nach all den Kuriositaeten wieder der Alltag einkehrt.

Fotos von der Abenteuerreise:

Sorata - Ein Paradies



Ich und Annelie...


...bei einer Flusswanderung



Und die Andren warn natuerlich auch dabei !!!




Diesem Wegweiser sind wir vergeblich gefolgt !!!




So, wie ich mir Suedamerika immer vorstellte...





Sonnenuntergang in Sorata





Unsere Absteige in Sorata




Aufbruch zu den "Cuevas" bei Regen...



... der sich aber schnell verzog




Blick in die Weite der Anden




Halbverdurstet angekommen ...



... musste ich dann erstmal ein Wenig trinken !!!




In der Tropfsteinhoehle: Ich und Fidel




Abschied aus dem Paradies: Vor der Rueckfahrt nach La Paz

Zum Schluss noch eine kleine Notiz fuer Alle, die den neuen James Bond "Quantum of Solace" schon in den Kinos gesehen haben oder noch sehen werden. Ein grosser Teil des Films spielt ja bekanntlich in Bolivien, bzw. dies wird dem Zuschauer sugeriert; doch in Wirklichkeit ist dem nicht so. Da den US-Filmproduzenten die Dreherlaubnis in Bolivien von der semisozialistischen bolivianischen Regierung verweigert wurde - u.a. weil im Film zwei "bolivianische Polizisten" brutal von 007 niedergemetzelt werden- , spielt der neue Bond-Film naemlich nicht in Bolivien sondern in Chile, welches jedoch Bolivien darstellen soll.
Da es in Chile jedoch nicht so aussieht wie in Bolivien und La Paz in Wirklichkeit viel charakteristischer und viel moderner ist als es im Film rueberkommt, vermittelt der Film kein realitaetsgetreues Bild von der Stadt, in der ich mich gerade aufhalte; ganz abgesehen von solchen Falschheiten wie der Aufschrift auf dem Flughafen, auf dem James Bond hier in Bolivien handelt: "Aeropuerto La Paz"; die Sache ist nur die, dass es in La Paz gar keinen Flughafen gibt, sondern jener sich in El Alto befindet. Euch moegen diese Dinge jetzt wahrscheinlich banal vorkommen, aber wir haben uns hier mit den ganzen Bolivianern im Kino wahnsinnig darueber amuesiert. Schaut euch den Film aber trotzdem an, dann wisst ihr vielleicht wenigstens, wie es hier vor 100 Jahren aussah, was dann zumindest ein Quantum Trost ist ;}

Und jetzt noch eine kleine Information fuer Alle, die mich hier telefonisch erreichen moechten.
Am Bessten bin ich zu erreichen Montag-Freitag gg. 22.30 Uhr deutscher Zeit oder am Wochenende ab 17 Uhr deutscher Zeit. Die Zeitverschiebung liegt jetzt nur noch bei 5 Stunden, da es in Deutschland mittlerweile Winterzeit ist.Wenn ihr mal nicht durchkommen solltet oder ich mal nicht Daheim sein sollte, dann probiert es einfach spaeter nochmal oder wechselt eure Vorwahl; die 01015 und die 01067 funktionieren eigentlich am Bessten und sind am guenstigsten.

Mehr faellt mir jetzt auch gar nicht mehr ein und deshalb verabschiede ich mich auch schon oder sollte man besser sagen endlich ¡?¡ fuer heute.

Also Dann bis Denne;

Ciao, Sebas

Dienstag, 7. Oktober 2008

Newsflash aus La Paz

Servus Muenchen,

schon lange habe ich nichts mehr von mir hoeren lassen, aber nun ist es endlich wieder so weit.

Erstmal moechte ich mich bei allen fuer ihre so herzlichen Geburtstagsgruesse bedanken, ueber die ich mich wirklich hammer gefreut habe und die mich wissen lassen, dass man mich in meiner Heimat noch nicht vergessen hat. Also hier nochmal offiziell: Vielen Dank !!!
Meinen Geburtsatag habe ich auch hier ausgewogen gefeiert mit einer fette Hauspaty, vielen Gaesten und noch vielmehr Alkohol; die leeren Rum - und Singaniflaschen (Singani = bolivianisches Volksgetraenk) stehen jetzt noch im Haus rum. Wie ihr also alle seht, bin auch ich hier in Bolivien mit viel Laerm und Flaschenklirren ins 2. Jahrzehnt meines hoffentlich noch langen Lebens hineingerutscht. Los gings schon um 12 Uhr nachts, als ich im eher "kleineren Kreise", d.h. mit meinem Zimmerkollegen Fidel zum erten Mal anstiess und somit in meinen Zwanzigsten reinfeierte:


Tagsueber wurde dann im Projekt noch ausgewogen gefeiert und ich habe mindestens 2 Torten alleine gefressen - die bolivianischen Torten sind auch echt der Hammer. Dazu habe ich noch ein paar echt geile bolivianische Geburtstaglieder gelernt. Abends waren wir dann alle auf einer sog. "Quince-Feier" eingeladen, das ist der fuenfzehnte Geburtstag der Maedchen, welcher hier in Lateinamerika ganz besonders gefeiert wird, eher wie eine Hochzeit als ein Geburtstag

Dort gabs dann nochmal ne richtig krasse Torte:

Die Leute waren schick gekleidet...


... die Dj`s legten viel Reggaeton und Cumbia auf und die Maedels, puuuh ...


... obwohl diese Bolivianerin schon sehr europaeische Akzente traegt.

Unsere richtig krasse Hausparty war dann erst am Samstag, den 27.09. ... d.h. ein PartyWE, wie ich es schon lange Zeit nicht mehr erlebt habe; dafuer war ich dann aber auch das darauffolgende Wochenende zu fertig, um nur einen Schritt vor die Haustuere zu tun.

Zum Thema "Krass" faellt mir gerade noch ein, dass ich noch gar nichts von unserem Tuntenfest erzaehlt habe, welches vor ca. 4 Wochen stattfand und welches ich ja schon im letzten Blogeintrag angekuendigt habe. Dieses Fest, das "Coronaciòn Bufa" (dt. Narrenkroenung) genannt wird, findet hier einmal im Jahr statt und stellt in etwa eine Modenshow dar, mit dem einzigen Haken, dass Maenner als Frauen und Frauen als Maenner erscheinen muessen.

Hier ein Foto von Sebastiane und Samuela, die mehr oder weniger zur Teilnahme an diesem Akt gezwungen wurden:


Aber, um von irgendwelchen Party- und Tuntenstorys wieder zum Ernst des Lebens zurueckzukommen, moechte ich jetzt von einem Vorfall berichten, der sich schon vor einigen Wochen ereignete, von dem ich aber in meinem Blog bis jetzt noch nicht berichtete. So will ich nun auch nicht noch laenger darum herumreden und gleich mal mit der Tuer ins Haus fallen: Es war der erste richtige Raubueberfall auf einen unserer Voluntaere. Der betroffene Voluntaer ist als Streetworker den ganzen Tag auf der Strasse taetig und deshalb auch hin und wieder in abgelegeneren Gassen und Vierteln unterwegs. In solch einer Gasse, in der sich nach seinen eigenen Angaben kein Mensch ausser ihm befand, wurde er an jenem Tage von einem Polizisten aufgehalten, der ihn einer "angeblichen Drogenkontrolle" unterziehen wollte. Der Polizist, welcher sich auch als solch einer auswies, zwang meinen Mitbewohner daraufhin in seinen Wagen und durchwuehlte seinen Rucksack. Bei dieser Aktion entwendete er dem Mitvoluntaer seine Digitalkamera, ohne ihm selbst aber - und dazu muss man Gottseidank sagen - irgendwelchen koerperlichen Schaden zuzufuegen. Natuerlich waren wir Alle ueber dieses Ereignis ziemlich geschockt und es gab unserem stolzen Selbstmut irgendwie auch einen Rueckschlag. Jedoch merkten wir an jener Erfahrung erstmals, dass wir uns in dieser Stadt nach so kurzer Zeit schon viel zu sicher fuehlen und, dass die Situation in der wir uns hier befinden eigentlich so unberechenbar ist, dass wir sie laengst noch nicht wirklich einschaetzen koennen.

OK, dann haetten wir das nun auch gesagt. Nun noch zwei Saetze und drei Fotos zu unserem letzten Ausflug, den wir mit der ganzen Gruppe antraten. Diese Ausfluege, welche wir monatlich machen, nennen sich "Gruppenaktivitaet" und sollen gruppenbindende Wirkung haben. Der Ausflug ging nach Tiwuanaku, einen Ort mitten in der Periferica oder einfach nur im Nix. In Tiwuanaku lassen sich Relikte aus der Incazeit besichtigen und auch ein paar Eisenbahnschienen, ka wie das in Zusammenhang steht, aber durchaus aeusserst interessant... ;) Hier nun die Fotos:

Samu, Linda und Ich

Sebito y Sophie


Al Fin del Mundo: Das bolivianische Hochland

Dieses Wochenende fahren wir uebrigens Alle nach Cochabamba - 8 Stunden Busfahrt, puuuh ;dort soll es dafuer angeblich das angenehmste Klima, das besste und meiste Essen und die schoensten Frauen Boliviens geben...

Ausserdem hat vor Kurzem das Volleyballturnier der Fundación begonnen, bei dem die unterschiedlichen Projekte, das sind insgesamt ca. 10 Mannschaften, gegeneinander antreten. Ich bin zwar nicht gerade ein Ass im Volleyball - abgesehen von meinen aeusserst spektakulaeren Angaben natuerlich - und auch bin ich dem Fussball keineswegs untreu geworden - er ist immernoch meine absolute No. 1-, doch macht mir Volleyball hier einfach doch Spass, da die Bolivianer alle so klein sind und ich so gross, sodass ich einfach kein Blockduell verlieren kann.

Des Weiteren geht meine Gitarrenkarriere weiter...


... und ich bin so musikalisch, dass ich sogar schon anfange, Panfloete zu lernen.

Am Dienstag bekam ich von der Arbeit frei, damit ich aufs Nationalspiel "Bolivien - Uruguay" gehen konnte... leider nur ein 2:2, obwohl Bolivien ueber 90 Minuten deutlich besser gespielt hat.
Um zum Schluss nochmal auf das Thema Geburtstag zurueckzukommen, gratuliere ich hiermit meiner Heimat Deutschland zwar etwas verspaetet aber dennoch in aller Liebe zum Vaterland: Cumple Feliz Alemania !!! Hier in La Paz feierte ich den 3. Oktober wie ich das noch nie in Deutschland tat. Wir, d.h. alle Voluntaere der FAI und unser Chef Padre Neuenhofer waren naemlich am Tag der Deutschen Einheit in der Residenz des deutschen Botschafters zu einer riesen Gartengala eingeladen. So verbrachte ich jenen Tag, der ein wunderschoener Sommertag war, zusammen mit dem deutschen Botschafter und seiner Frau, wichtigen Vertretern aus bolivianischer Regierung und Militaer (u.a. dem bolivianischen Expraesidenten Eduardo Rodríguez), den Botschaftern aus Italien, Japan, China und Russland, dem Blumentopf-DJ Seppalot, welcher sich zur Zeit hier in La Paz aufhaelt, und ca. 500 weiteren prominenten Gaesten aus aller Welt, von denen aber nur wenige hier in La Paz so "prominent" sind wie wir und das ist jetzt nichtmal ironisch gemeint: Am Sonntag, dem 5. Oktober befand sich ein Foto von uns Voluntaeren der Fundación Arco Iris in der bolivianischen Tageszeitung El Diario auf der "Página de los Invitados Mas Importantes" (dt. Seite der wichtigsten Gaeste).



Die Deutsche Botschaftsresidenz



That´s life: High Society am Tag der Deutschen Einheit
Das wars dann eigentlich auch schon wieder mit den wichtigsten News aus La Paz. Hier noch einige weitere Fotos, ohne Zusammenhang:



Gangsta am Titicacasee



Julia und Ich


Vogelwild: Ich nach der "Horrornacht" in Copacabana


Ein Vollspack: Mein Zimmernachbar Fidel


Die Arco Iris Crew auf Party-Tour


Der Havannasaeufer

Da Playa of La Paz

La Paz in der Abenddaemmerung

Sonnenuntergang am Titicacasee

Als Letztes wollte ich nochmal betonen, dass ich mich ueber jeden Anruf aus Deutschland wahnsinnig freue, es ist ganz unkompliziert:

1. Billigvorwahl: z.B. 01067 (5 Cent/Minute)

2. Meine Nummer: 00591 / 22 731972

3. Frag nach Sebi

Ganz einfach!!! (nur Zeitverschiebung von 6 Stunden bitte beachten;

Beispiel: Deutschland 18.00 Uhr --> Bolivien 12.00 Uhr)

Also, das wars jetzt endgueltig von mir, wir hoeren uns, bye, $ebi ;)

Donnerstag, 18. September 2008

Wieder Mal Servus aus La Paz

Meiner Zeit wie immer ein gutes Stueck zurueck aber doch gewollt euch ueber alles Wichtige hier in Bolivien zu benachrichtigen, habe ich mir nun endlich mal wieder Zeit genommen, in meinen Blog zu schreiben. Anfangen moechte ich da, wo ich vor ca. 2 Wochen aufgehoert habe: mit unserer 'Massenpilgerung' nach Copacabana. Vorriges Wochenende fuhren wir naemlich, wie schon erwaehnt, zusammen mit der ganzen Fundacion, d.h. insg. 2000 Leute, inkl. Personal, Voluntaere, Strassenkinder, Heimkinder, Familien, Muetter - einfach alle Projekte, zu dem kleinen aber weltbekannten Kuestenort am Titicacasee. Ganze 30 Omnibusse starteten am Samstag Morgen jenes Wochenendes von La Paz aus Richtung Titicacasee. Nun kann man sich auch vorstellen, dass ein soches Wochenende - so idyllisch die Kulisse bzgl. Natur und Landschaft auch sein mag - doch ganz schoen anstrengend, um nicht zu sagen fast ¨Der Tod¨ ist, wenn man fuer eine Horde Kinder, so wie es ein jeder von uns Voluntaeren war, verantwortilch ist; das bedeutet, jedem Mitarbeiter der Fundacion Arco Iris wurden ca. 5 Benificiarios (dt. Hilfsbeduerfige) zugeteilt, auf die er rund um die Uhr aufpassen musste, sogar im Schlaf. Jedenfalls muss man sich erstmal die Dimension einer solchen Massenveranstaltunge vorstellen, sowohl im organisatorischen als auch finanziellen Sinne; nun ist es wohl meines Achtens fast schon eine logistische Meisterleistung, 2000 Menschen, darunter viele auf unterstem sozialen Niveau, in einem kleinen bolivianischen Dorf mit vllt. gerade einmal 500 Einwohnern unterzubringen und zu verpflegen - und trotzdem klappt dies jedes Jahr (die Pilgerung findet jedes Jahr statt) aufs Neue wieder erstaunlich gut. Um eine halbwegs adaequate Vorstellung von der Situation zu bekommen, fuehre man sich doch einfach mal den Chiemsee Reggae-Summer vor Augen, auf den ich ja dieses Jahr leider verzichten musste... also ein guter Ersatz ;)
Das Programm unserer Pilgerung war am Samstag sehr religioes gepraegt. Es fing an mit einem Gottesdienst in der beruehmten Basilika von Copacabana, danach gab es Mittagessen, spaeter dann hab ich mir mit nem Kollegen ein wenig Auszeit gegoennt, gechillt bei einer kuehlen Coke den Sonnenuntergang ueber dem Titicacasee reingezogen und so gegen ca. 20 Uhr fand dann der eigentliche Kern der gesamten Veranstaltung statt: Die Pilgerungs-Prozession in Form einer Nachtwanderung, wobei Jeder eine Laterne in der Farbe seines Projekts mit sich fuehrte - ein unbeschreibliches Szenario. Nach jener Prozession und viel Sinnlichkeit gab es dann eine mega fette Party im Kolusseum von Copacabana - mit viel Reggaeton, Perreo und krass vielen Menschen. Unser Projekt konnte bei einem Tanzwettbewerb mit einem beeindruckenden Salsa-Act uebrigens den 3. Platz ergattern; Preis war zwar nur ein *Basketball*, aber dafuer kann ich jetzt auch Salsa tanzen, was eigentlich gar nicht so schwer ist als man denkt, lediglich ein paar einfache Schritte und v.a. viel viel Sexymovimiento.
Nachdem der Padre persoenlich uns Voluntaere noch zu einem Midnight-Dinner mit Pizza und Vino Cliente einlud, ging es dann nach einem wahnsinnig anstrengenden Tag relativ frueh ins Bett, wobei das Wort Bett hier eher weniger als mehr zutrifft. Nun, ich schlief mit 2 weiteren Betreuern und 25 Kindern zusammen in einem stockduesternen Loch, das vllt. gerade mal die Groesse des 'Hobbyraums' hatte, somit schliefen wir eher uebereinander als nebeneinander und auch hatten wir keine Betten, sondern lediglich Heusaecke. Der Sonntag verlief aber dafuer umso entspannter; herrlicher Sonnenschein, Kanufahren, Eisessen und mein persoenlich absoluter Hoehepunkt: zusammen mit nem Freund aus dem Projekt auf einer 175 ccm Motocross um den Titicacasee heizen, fast bis nach Peru... einfach nur hammergeil. Da kommen fast wieder heimatliche Gefuehle auf und ich vermisse mein Baby, das in meiner Garage ein Jahr auf mich wartet.
Nach dem Mittagessen ging es dann auch gleich wieder Heim mit dem Bus, in der letzten Reihe natuerlich, mit Ghettoplaster und Dembow-Beat, ueber das Altiplano zurueck nach La Paz.
Fazit: Krasser Trip, mal was ganz Anderes, so wie ich es noch nie zuvor erlebt habe, hammer anstrengend, aber mit Spass verbunden und nahezu unwirklichen Bildern, die mir so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen werden.
Aber nun Mal was ganz Anderes, eher weniger Erfreuliches. Vielleicht sind Manchen von Euch folgende Infos schon aus den deutschen Nachrichten bekannt. Seit einigen Tagen befindet sich Bolivien naemlich in einer politischen Krise und es herrschen buergerkriegsaehnliche Zustaende in einigen Teilen des Landes. Der Kontext ist folgender: Letzte Woche verwies der bolivianische Praesident Evo Morales den amerikanischen Bootschafter des Landes, worauf die westlich orientierten Tieflandregionen Boliviens (v.a. Pando und Santa Cruz) ihre Autonomiebestrebungen wiederaufnahmen. Seitdem liefert sich das bolivianische Militaer derbe Strassenschlachten mit jenen Unabhaengigkeitsgruppen aus dem Sueden des Landes. Im Departamento La Paz ist es zwar im Moment noch erstaunlich ruhig, aber die Lage spitzt sich auch hier immer mehr zu. Beispielsweise Gestern war wegen einer Massendemonstration die gesamte Autobahn von La Paz nach El Alto gesperrt. Manche Botschaften, u.a. die venezolanische, haben schon Ausgangssperren fuer ihre Landesbuerger verhaengt, was ich aber als uebertrieben empfinde. Hier bei uns im Stadtteil Alto Obrajes, wo ich ja lebe und arbeite, bemerkt man nichts von der Krise. Und auch die eher weniger akute Gefahr eines landesweiten Buergerkrieges sinkt zunehmend, zumal heute in der Tageszeitung schon Verhandlungsbemuehungen zwischen den Konfliktparteien angezeigt waren.
Also, kein Grund zu tieferen Bedenken und Themawechsel.
Dieses Wochenende war ich wieder weg, von Samstag auf Sonntag, Heim kamen wir Morgens um halb 10, nachdem wir unsere Party-Tour mit einem grandiosen Fruehstueck im Ritz-Hotel abgeschlossen hatten... Fruehstuecksbuffet fuer grade mal 3 Euro; das bleibt aber auch bei einer einmaligen Sache.
Sonst gibt es eigentlich nicht viel Neues. Ich mache Fortschritte mit der Gitarre, der Schenkeloeffner ist in Arbeit und kommendes Wochenende gibt es einen Ball von der Fundacion, wo wir uns als Tunten verkleiden muessen... ich wuenschte der Raffa waere hier.
Also das wars dann schon wieder und ich melde mich, ihr wisst schon !!!

Aaales klar und biiiis Dann,

Ciao, Sebi

Dienstag, 2. September 2008

Da geht sich so Einiges...

Hallo Leude,

was spezielles hab ich heute nicht zu erzaehlen und es gibt auch nix Neues von irgendwelchen romantischen Inseln und Verlobungen. Nein, heute moechte ich viel mehr von ganz alltaeglichen Dingen erzaehlen, vom bolivianischen Volk und von meinem Leben hier in Bolivien. Dazu hab ich auch ein paar anschauliche und sehenswuerdige Fotos.

Also, fuers erste moechte ich mal mit dem bolivianischen Fussball beginnen. Ich war naemlich am Samstag zum zweiten Mal bei einem Heimspiel meiner No. 1 Mannschaft hier in Bolivien:
"Bolivar La Paz". Am Samstag hat es zwar leider nur zu einem 0-0 gereicht, aber dennoch bleiben wir auf dem 2. Tabellenplatz, dicht hinter dem Tabellenfuehrer "Real Potosí".
Die Stimmung hier im ¨Siles-Estadium¨ ist zwar lang nicht so geil wie bei uns in der Allianz-Arena, aber es lohnt sich echt, zumal der Eintritt ins Stadion hier nur 1.50 Euro kostet und nicht wie bei uns uebertrieben viel. Auch muss man sagen, dass der bolivianische Fussball weit von unsrem Bundesliganiveau entfernt ist und eher an Kreisligaspiel erinnert, da manche Spieler den Ball hin uns wieder sinnlos in irgendeine Richtung kicken. Darueber hinaus endet hier fast jedes Spiel mit mindestens einem Platzverweis, 8 Verletzten (welche mit einem Golfwagen vom Spielfeld abtransportiert werden) und einem Schiedsrichter, der nach einem Spiel und ca. 70% Fehlentscheidungen von Sicherheitspolizisten begleitet das Spielfeld verlaesst. Ehrlich gesagt ist der bolivianische Fussball Chaotismus pur, wie eben auch das Volk in diesen Breitengraden.
Hier ein Bild von unsrem Fussballstadion in La Paz:
Was doch durchaus erstaunt, ist, dass sich das Stadion fast mitten im Zentrum der Stadt befindet. Somit fuehlt sich der Eintritt in dieses Stadion fast wie der Eintritt in eine andere Welt an, oder der Uebertritt von der "Dritten Welt" in die internationale Welt des Fussball.

Auch ist es nur ausserst selten der Fall, dass das Stadion (wie hier auf dem Bild zu sehen) komplett voll und ausverkauft ist. Dies ist naemlich nur bei Lokalderbys so. Bei sonstigen Spielen wirkt der Ort nahezu wie ein Geisterstadion, da vielleicht gerade einmal 6000 Zuschauer anwesend sind.

Ich werde auf jeden Fall ab jetzt immer dabei sein, in der Nordkurve und in Bolivar-Dress:


Aber jetzt wird es endlich mal Zeit, das Thema zu wechseln und ueber das zu sprechen, was mir hier zunehmend mehr auffaellt: Der Bolivianische Nationalismus. Dieser Nationalismus bzw. Patriotismus ist naemlich so verblueffend, dass es sich durchaus lohnt, ueber in zu berichten. Es handelt sich hierbei um ein nationales Zusammengehoerigkeitsgefuehl, wie es bei uns seit einstig dunklen Zeiten nicht mehr existiert. Es gibt hier quasi keinen Ort, an dem man die rot-gelb-gruene Landesflagge nicht erspaehen kann. Sogar die Bluete der bolivianischen Nationalpflanze traegt diese Farben. Darueber hinaus finden hier staendig irgendwelche Umzuege statt, bei denen die Unabheangigkeit von Spanien oder Sonstiges zelebriert wird; bei irgendwelchen Ligaspielen wird die bolivianische Nationalhymne gesungen und die bolivianische Volksmusik toent aus fast allen Ecken und Autos. Schon den Kindern wird in der Schule patriotisches Denken beigebracht. So las ich kuerzlichst in einem bolivianischen Geschichts-Schulbuch in Etwa folgendes: "Nach mittlerweile ueber 129 Jahren ohne Meerzugang, ist es nun unsere Pflicht, mit allen Mitteln darum zu kaempfen, uns den rechtmaessigen Zugang zum Meer von den Chilenen zurueckzuholen." Abgesehen davon wuerde ich dieses Nationalgefuehl jedoch nicht unbedingt als negativ bezeichnen, nein, ganz im Gegenteil handelt es sich hierbei um eine ganz individuelle Note, die das bolivianische Volk ausmacht und die mir in Deutschland doch irgendwie abgeht.

Hier ein Foto des bolivianischen Regierungspalastes am Plaza Murillo:


Aber, um nun wieder etwas persoenlicher zu werden, moechte ich noch von meinem Wochenende erzaehlen und ein paar Fotos von unserer Gruppe zeigen. Dieses Wochenende bestand fuer mich und meine Friends wohl eher aus zwei Naechten als zwei Tagen, da wir am Samstag bis 5 Uhr auf einer hammer geilen Studentenparty waren und ich am Sonntag erst um 9 Uhr morgens ins Bett kam - Harti weiss warum ;) Somit erhole ich mich hier eher unter der Woche vom Wochenende als andersrum - aber dafuer ist man ja jung.

Hier ein Foto von mir und meinen Jungs in der Kueche unserer WG:

Von links: Daniel, Ich, Samu, mein Zimmernachbahr Fidel und der 37-jaehrige Andres.

Hier die groessten Player und Best Friends Lateinamerikas (nach Evo, Hugo und Fidel):

Ich, Samu und Fidel @Biertrinken im "69 Fuckn' Tacos"

Hier ein Bild von mir und unserer mit Abstand huebschesten Mitbewohnerin Charlie:

Verdammt: Der Blick ist mir hier deutlich misslungen!!!


Und hier noch ein Bild von Enrique Iglesias bei seinem letzten Auftritt:


Oh man, das duerfte nach dem weggehn gewesen sein, ka was da falsch gelaufen ist.

Aber so weit so gut, naechstes Wochenende werde ich mit Sicherheit nicht weggehn, da Samstag und Sonntag die grosse Peregrinación (dt. Pilgerung) mit der ganzen Fundación und 2000 Kindern nach Copacabana am Largo Titicaca stattfinden wird, ein riesen Event. Und auch jetzt muss ich ganz schnell Heim, da ich mal wieder viel zu viel geschrieben habe und es schon wieder fast 7 Uhr ist und ich noch kein Gitarre geuebt habe - ich hab naemlich Morgen meine 2. Gitarrenstunde und kann schon ¨Pobre Diabla¨ auf der Gitarre spielen.

Also dann machts mal Alle gut soweit und ich lass so bald wie moeglich wieder von mir hoeren.

´Ta lue, Sebi